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Beispiel: IchiEins

Zur Erklärung der japanischen Schriftkunst

von Hanako C. Hahne

Ausgangspunkt auch für den heutigen Schriftkünstler der japanischen Schriftkunst ist die chinesische Schrift mit ihren Bildzeichen (Piktogrammen). Diese Entwicklung währte etwa fünf Jahrtausende. Sie umfasst verschiedene Stufen von archaischen Schriftformen bis hin zum Ideogramm (Begriffszeichen). Während dieser Jahre entwickelten sich mindestens 50 unterschiedliche Schriftstile. Vor etwa 1.500 Jahren gelangte ein Großteil dieser chinesischen Schriftzeichen mit buddhistischen Mönchen nach Japan. Noch heute gehört es zu den Grundlagen der Kalligrafiekunst in Japan, die verschiedenen Stufen dieser Schriftentwicklung zu erlernen.

In der japanischen Schriftkunst werden zusätzlich zwei Silbenalphabete verwendet, die sich in Japan um ca. 500 n. Chr. aus einer kursiven chinesischen Schriftform entwickelten, das Hiragana sowie das Katakana mit jeweils 46 Silben. Japanische Schriftkünstler stehen somit eine Vielzahl verschiedener Schriften zur kalligrafischen Ausübung zur Verfügung. Im vergangenen Jahrhundert, etwa um 1930 - 1960, fingen japanische Kalligrafen an, sich an der westlichen "Art Informel" zu orientieren. Dies geschah natürlich auch in umgekehrter Richtung, wie Arbeiten von Klee, Sonderborg, Soulages, Motherwell, Hartung, Kline und anderen Künstlern zeigen.

In gegenseitiger Beeinflussung entwickelte sich daraus im fernen Osten neben der reinen Kalligrafie eine freie, abstrakte Form der Schriften, SHO-Kunst genannt. SHO ist die Reduktion von Kalligrafie auf das Wesentliche. Beim Schreiben des SHO-Werkes kommt es auf Spontaneität des kreativen Aktes an » ganzen Text ausklappen ...